Kleine Anfrage Status der Schreibschrift an rheinland-pfälzischen Grundschulen

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Vor dem Hintergrund der unterdurchschnittlichen Lese- und Orthografiekompetenz rheinland-pfälzischer Grundschülerinnen und Grundschüler wird immer wieder die Vermittlung der Grundschrift oder der vereinfachten Ausgangsschrift statt der lateinischen Ausgangsschrift in die Kritik genommen.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

1. Sieht die Landesregierung einen Zusammenhang zwischen der Verbesserung von Lese- und Rechtschreibkompetenz und dem Erlernen der lateinischen Ausgangsschrift als Schreibschrift?
2. Teilt die Landesregierung die Auffassung, dass die verbundene Schreibschrift (lateinische Ausgangsschrift) dem flüssigen Lesen und Schreiben, als lexematisches Lesen und Schreiben, eher dienlich ist als die unverbundene Schreibschrift, die das phonologische Lesen und Schreiben befördert und somit das Lesen und Schreiben von Wörtern und Wortketten erschwert, weil es nicht dem hergebrachten kulturtechnischen Lese- und Schreibprozess entspricht?
3. Durch welche konkreten Maßnahmen stellt die Landesregierung v.a. im Deutschunterricht an den Grundschulen sicher, dass gem. ihrer Ausführung in Drs. 16/4819 „die Entwicklung einer gut lesbaren und flüssigen Handschrift sowie der Aufbau einer normgerechten Schreibweise […]“ erreicht wird?
4. Durch welche konkreten Maßnahmen v.a. im Deutschunterricht an den Grundschulen unterstützt die Landesregierung ihre Sichtweise, dass die Schreibschrift gem. ihrer Ausführung in o.g. Drs. „sowohl unter bildungs- als auch kulturpolitischen Gesichtspunkten […] unverzichtbar“ ist?
5. Ab welcher Klassenstufe hält die Landesregierung das Erlernen der lateinischen Ausgangsschrift als Schreibschrift für sinnvoll?
6. Welchen zeitlichen Spielraum haben Schulen, per Gesamtkonferenzbeschluss zu entscheiden, „welche Ausgangsschrift sie für einen längeren Zeitraum verbindlich anwenden“ (Drs. 17/4681)?
7. Welche Maßnahmen erachtet die Landesregierung als geeignet, mit Blick auf die Standardisierung des Schreiblernprozesses und die Verringerung von Anpassungsproblemen bei Schulwechseln ein landesweit einheitliches und verbindliches Konzept zur Vermittlung der Schreibschrift zu entwickeln?

(Thomas Barth, MdL)

Hierzu die Antwort der Landesregierung

AntwLR Status der Schreibschrift an GSen in RLP 10.10.2018

 

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