Blaulicht, Martinshorn, der Löschzug rückt aus – ein Vegetationsbrand wurde gemeldet. Alarmierungen dieser Art häufen sich in den letzten Tagen und Wochen in ganz Rheinland-Pfalz. Seit Wochen ist es heiß und trocken, damit steigt die Wald- und Flächenbrandgefahr im Land weiter an. 42 % der Landesfläche sind mit Wald bedeckt.
„Die CDU-Landtagsfraktion hat sich mit den besonderen Herausforderungen von sog. Vegetationsbränden befasst und Überlegungen zur Waldbrandvorbeugung und -bekämpfung angestellt. Wir brauchen einen besseren Schutz für den Wald als wichtigen Klimaschützer und eine bessere Ausstattung der Feuerwehren“, erklärt der hiesige Landtagsabgeordnete Thomas Barth,
Er ergänzt: „Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat die Dringlichkeit noch nicht erkannt. In Rheinland-Pfalz ist der Handlungsbedarf groß. Feuerwehren und Wald-Verantwortliche sehen sich neuen, massiven Herausforderungen ausgesetzt. Deshalb macht die CDU-Landtagsfraktion sich für Maßnahmen zur Vorbeugung und sicheren Bekämpfung von Waldbränden stark.“
Zu den Überlegungen der Fraktion gehöre auch eine noch engere Verzahnung von Feuerwehr- und Forst-Ebene. Die Überlegungen der CDU-Landtagsfraktion im Einzelnen:
Brandschutz- und Feuerwehr-Ebene:
- Einsatzbekleidung der Wehrleute anpassen – weg von der schweren Schutzkleidung (darin schwitzen Feuerwehrleute mehr und müssen schneller ausgetauscht werden). Einsatz von FFP3-Masken (leichtere Gesichtsmasken) und Schutzbrillen.
- Mehr geländegängige Tanklöschfahrzeuge (TLF), mit entsprechend großen Wassertanks (zur Löschwasserversorgung im Wald) und Ausrüstung zur Waldbrandbekämpfung.
- Sonderprogramm des Innenministeriums für Feuerwehren. Unkomplizierte und schnelle Bereitstellung von finanziellen Mitteln für unsere Feuerwehren.
- Länderübergreifende (BaWü, RLP, Hessen und Saar) Hubschrauberstaffel. Hubschrauber, die für Großbrandlagen ausgestattet und in der Lage sind, Löschmittel direkt aus der Luft abzuwerfen.
- Aus- und Fortbildung zum Thema ‚Waldbrand‘ an Koblenzer Feuerwehr-Akademie intensivieren.
- Öffentlichkeitsarbeit der Wehren/Feuerwehrverband hochfahren, um über Gefahren durch Waldbrände sowie Ursachen dafür zu sensibilisieren.
Forstliche Wald-Ebene
- Waldbrandschutzstreifen mit weniger entflammbaren Laubbäumen vor allem in Nadelwäldern oder ebenso 30 Meter breite Waldbrandschneisen völlig frei von Bewuchs. Mischwaldanteile erhöhen. Waldbewirtschaftung in Siedlungsnähe muss auch Totholzentnahme beinhalten.
- Zugänglichkeit der Wälder für Einsatzfahrzeuge muss gewährleistet sein, d.h. wie passen die Einsatzfahrzeuge zur Wegeinfrastruktur?
- Wasserknappheit im Wald entgegenwirken – bspw. über Förderprogramme des Umweltministeriums ‚Löschteiche‘ wieder flächendeckend künstlich anlegen.
- Landesforsten muss mit Wehren vor Ort sog. Löschwasserentnahmestellen jährlich prüfen.
- Regelmäßige Übungen mit Feuerwehren und Waldarbeitern, Förstern etc.
- Pilotprojekt mit optischen Sensoren oder Satellitenerkennung zur frühzeitigen Erkennung von Waldbränden bspw. im Pfälzerwald. Kameras, die Rauchsäulen frühzeitig erkennen.
Thomas Barth betont, dass sich Rheinland-Pfalz bei der Verzahnung von Feuerwehr und Forst auch an einem Konzept aus Nordrhein-Westfalen orientieren könne. Innenminister Reul habe dies vor wenigen Tagen vorgestellt. „Innenminister Lewentz muss nur zum Hörer greifen und bei seinem NRW-Kollegen nachfragen“, so Barth abschließend.
Zudem bedanke sich die CDU-Landtagsfraktion bei den vielen Landwirten landauf und -ab, die gerade bei der Vegetationsbrandbekämpfung unterstützen.