Pressemitteilung: Schulstandort Nieder-Olm braucht langfristige Perspektiven

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Klappe zu, Affe tot – soll es das jetzt gewesen sein? Mit einem lapidaren Nein hat das rheinland-pfälzische Bildungsministerium die quälend lange Hängepartie im Streit zwischen den benachbarten Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms um die Errichtung einer Realschule plus in Nieder-Olm beendet. Allerdings hat es das Ministerium versäumt, seine Entscheidung hinreichend zu begründen.

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich nämlich, dass das ministerielle Votum sowohl den Eltern- und Schülerwunsch nach einer wohnortnahen Schule als auch die Notwendigkeit einer zukunftsweisenden Weiterentwicklung des Schulstandorts Nieder-Olm komplett ignoriert.

Landrat Sippel hat als Mr. Njet mit seiner beharrlichen Weigerung von Anfang an die Türen für eine mögliche kreisübergreifende regionale Schulentwicklungsplanung zugeschlagen, sodass die von der Landesregierung als Entscheidungsgrundlage geforderte gemeinsame Standortanalyse der beiden Gebietskörperschaften nie zustande kam.

Vor diesem Hintergrund ist es mir unerklärlich wie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zu ihrer Entscheidung kommt, wo doch eindeutig auf der Hand liegt, dass ein Bedarf für eine Realschule plus in Nieder-Olm gegeben ist, wie die Zahlen bezüglich der aktuellen Schülerströme in der Antwort der Landesregierung auf meine Kleine Anfrage belegen. Demnach sind im vergangenen Schuljahr 220 Kinder aus der VG Nieder-Olm zwischen den beiden Realschulen plus in Wörrstadt hin- und hergependelt. Zudem gingen 46 Schülerinnen und Schüler aus der VG Nieder-Olm auf die Realschule plus in Ingelheim.

Angesichts dessen kann ich die Enttäuschung und Verärgerung vieler Eltern über die Ablehnung gut verstehen, so Thomas Barth. Auch ich bin ziemlich angefressen über die Kurzsichtigkeit im hiesigen Bildungsministerium, das die problematische Situation am Schulstandort Nieder-Olm verkennt. Wenn das Gymnasium Nieder-Olm inzwischen an seine Kapazitätsgrenzen stößt und die hiesige Grundschule aus Platzmangel mit Containern erweitert werden muss, dann besteht sehr wohl ein schulisches Bedürfnis, zumal die Schülerzahlen in den nächsten Jahren noch steigen werden.

Im Lichte dieser Erkenntnis werde ich die Elterninitiative für eine Realschule plus in Nieder-Olm und den Kreis Mainz-Bingen bei seinem Bestreben nach einer Weiterentwicklung des Schulstandorts Nieder-Olm auch weiterhin mit parlamentarischen Initiativen unterstützen.

 

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