Besuch beim Berufsbildungszentrum I in Mainz-Hechtsheim

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Im Rahmen seiner Wahlkreisbereisung besuchte Thomas Barth das Berufsbildungszentrum I in Mainz-Hechtsheim. Gemeinsam mit dem Präsidenten der Handwerkskammer Rheinhessen, Hans-Jörg Friese, und Anja Obermann, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Rheinhessen, diskutierte der Abgeordnete die Ausbildungsplatzsituation und den akuten Fachkräftemangel im Handwerk. „Gegenwärtig stellt sich die Situation so dar, dass wir eine zunehmende Zahl an freien Stellen haben, die Zahl der Auszubildenden aber sinkt“, fasst Thomas Barth die Nachwuchsmisere zusammen.

Laut einer aktuellen Online-Umfrage der IHK für Rheinhessen konnten zum Sommer 2018 nur 78 % der rheinhessischen Unternehmen ihre angebotenen Ausbildungsplätze besetzen – 7,2 % weniger als im Vorjahr. Das liegt vor allem daran, dass der Trend zum Studium unter Jugendlichen ungebrochen ist. Jugendliche und Eltern erhoffen sich durch ein Studium bessere Chancen in der Berufswelt. Das führt zu einem eklatanten Mangel an Fachkräften. Eltern und Schülern wird nicht ausreichend vermittelt, dass etwa Meister im Handwerk höchst anspruchsvoll arbeiten und beim Einkommen viele Uniabsolventen auch langfristig hinter sich lassen.

Um der Nachwuchsmisere im Handwerk zu begegnen, bedarf es laut Thomas Barth einem Bündel von Maßnahmen, welche die Attraktivität der beruflichen Bildung insgesamt stärken. So müssen
Unternehmen etwa ihr Ausbildungsmarketing weiter verstärken, um ihre Berufsfelder gezielter in die Köpfe der jungen Leute zu bringen, diese für Ausbildungen begeistern und Karrierechancen in einem Handwerksberuf aufzeigen. Zudem sollte die Vorbereitung auf die Berufswahl an Schulen zur besseren Berufsorientierung intensiviert werden.

Ein weiteres Problem stellt der Mangel an Fachlehrern in den Berufsbildenden Schulen dar, vor allem in den technischen Berufen. Dies hat mitunter zur Folge, dass öfters unterschiedliche Berufsgruppen in den Klassen zusammengelegt werden müssen. Ein wichtiger Punkt bei der Unterredung war auch das Problem der neuen Mindestausbildungsvergütung, die nicht nur die Tarifautonomie zerstört, sondern auch zur Vernichtung von Arbeitsplätzen führt, da das Ausbilden für die Betriebe immer kostspieliger wird.

Thomas Barth hat bei seinem Besuch bei der Handwerkskammer Rheinhessen zahlreiche interessante Informationen und Anregungen erhalten, die er in den Ausschüssen thematisieren und in parlamentarischen Initiativen einfließen lassen will. „Mir hat der Besuch bei der Handwerkskammer noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es als Politiker ist, mit den Verantwortlichen der gesetzlichen Berufsstandsvertretung des Gesamthandwerks im Gespräch zu bleiben“, resümiert der Abgeordnete für den Wahlkreis Ingelheim.

Foto: Tim Süssenberger (von links nach rechts: Anja Obermann, Thomas Barth, Hans-Jörg Friese)

 

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